2. Thessalonicher 2, 2

Der zweite Brief des Paulus an die Thessalonicher (Zweiter Thessalonicherbrief)

Kapitel: 2, Vers: 2

2. Thessalonicher 2, 1
2. Thessalonicher 2, 3

Luther 1984:daß ihr euch in eurem Sinn nicht so schnell wankend machen noch erschrecken laßt - weder durch eine Weissagung noch durch ein Wort oder -a-einen Brief, die von uns sein sollen -, als sei der Tag des Herrn schon da. -a) 2. Petrus 3, 15.16.
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):Laßt euch nicht leichthin aus der ruhigen Überlegung in Aufregung versetzen und euch durch nichts erschrecken, weder durch eine Geistesoffenbarung noch durch (Berufung auf) eine Äußerung oder einen Brief, die angeblich von uns herrühren, als ob der Tag des Herrn schon da wäre.
Revidierte Elberfelder 1985/1986:daß ihr euch nicht schnell in eurem Sinn-1- erschüttern laßt noch erschreckt werdet, weder durch Geist, noch durch Wort, noch durch Brief, als (seien sie) von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. -1) w: weg vom Verstand.
Schlachter 1952:Lasset euch nicht so schnell aus der Fassung bringen oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist, noch durch eine Rede, noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Herrn schon da.
Schlachter 1998:Laßt euch nicht so schnell in eurem Verständnis erschüttern-1- oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist, noch durch ein Wort, noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief-2-, als wäre der Tag des Christus-3- schon da. -1) w: ins Wanken bringen, weg von eurem Verständnis/Verstand/eurer Gesinnung. 2) falsche Propheten und Lehrer hatten offenkundig beunruhigende und verwirrende Botschaften über das angebrochene große Endgericht verbreitet, durch betrügerische Geistesoffenbarungen, Lehren und gefälschte Briefe (vgl. 2. Thessalonicher 3, 17!), denen Paulus nun mit göttlicher Offenbarung und Lehre entgegentritt. 3) der im AT verkündete große Gerichtstag des HERRN ist nach der NT-Offenbarung der Tag des Christus. Die Apostel hatten den Auftrag, zu verkündigen, daß Jesus Christus «der von Gott bestimmte Richter der Lebendigen und der Toten» ist (Apostelgeschichte 10, 42; vgl. Johannes 5, 22; Apostelgeschichte 17, 31; Römer 2, 16; 2. Timotheus 4, 1; Offenbarung 19, 11-21).++
Schlachter 2000 (05.2003):Lasst euch nicht so schnell in eurem Verständnis erschüttern oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist noch durch ein Wort noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Christus schon da.
Zürcher 1931:dass ihr euch nicht (so) schnell von der Besonnenheit abbringen und in Aufregung oder Schrecken versetzen lasst, weder durch einen (Propheten-)Geist noch durch ein angeblich von uns kommendes Wort oder einen (solchen) Brief, als ob der Tag des Herrn unmittelbar bevorstände. -1. Thessalonicher 5, 2.3; Matthäus 24, 4.5.
Luther 1912:daß ihr euch nicht bald bewegen lasset von eurem Sinn noch erschrecken, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als von uns gesandt, daß der Tag Christi vorhanden sei.
Luther 1912 (Hexapla 1989):daß ihr euch nicht bald bewegen lasset von eurem Sinn noch erschrecken, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als von uns gesandt, daß der Tag Christi vorhanden sei.
Luther 1545 (Original):lieben Brüder, Das jr euch nicht balde bewegen lasset von ewrem sinn, noch erschrecken, weder durch Geist, noch durch Wort, noch durch Brieue, als von vns gesand, Das der tag Christi furhanden sey.
Luther 1545 (hochdeutsch):daß ihr euch nicht bald bewegen lasset von eurem Sinn noch erschrecken, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Briefe, als von uns gesandt, daß der Tag Christi vorhanden sei.
Neue Genfer Übersetzung 2011:Lasst euch nicht so schnell durcheinander bringen oder gar in Angst und Schrecken versetzen durch die Behauptung, der Tag des Herrn habe schon begonnen - ganz gleich, ob diese Behauptung sich auf eine vermeintliche Eingebung des Heiligen Geistes stützt oder auf eine fälschlich uns zugeschriebene mündliche Äußerung oder auf einen Brief, der angeblich von uns stammt.
Albrecht 1912/1988:Laßt euch doch nicht gleich verwirren und erschrecken, wenn ihr nach (mißverstandenen) Worten der Weissagung oder nach fälschlich uns zugeschriebenen mündlichen oder brieflichen Äußerungen behaupten hört, der Tag des Herrn sei schon da.
Meister:daß ihr euch nicht schnell ins Schwanken bringen laßt weg von dem Verständnis noch erschreckt werdet, weder durch einen Geist noch durch ein Wort noch durch einen Brief, als durch uns, als sei der Tag des Herrn eingetreten! -Matthäus 24, 4; Epheser 5, 6; 1. Johannes 4, 1.
Menge 1949 (Hexapla 1997):Laßt euch nicht leichthin aus der ruhigen Überlegung in Aufregung versetzen und euch durch nichts erschrecken, weder durch eine Geistesoffenbarung noch durch (Berufung auf) eine Äußerung oder einen Brief, die angeblich von uns herrühren, als ob der Tag des Herrn schon da wäre.
Nicht revidierte Elberfelder 1905:daß ihr nicht schnell erschüttert werdet in der Gesinnung-1-, noch erschreckt, weder durch Geist, noch durch Wort, noch durch Brief als durch uns, als ob der Tag des Herrn-2- da wäre. -1) o: außer Fassung gebracht werdet. 2) TR: Tag Christi.++
Revidierte Elberfelder 1985-1991:daß ihr euch nicht schnell in eurem Sinn-1- -ifap-erschüttern, auch nicht erschrecken laßt, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als (seien sie) von uns, als ob der Tag des Herrn da -idpf-wäre. -1) w: weg vom Verstand.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):dass ihr weder gleich erschüttert werdet vom Verstand, noch erschreckt werdet, weder durch einen Geist, noch durch ein Wort, noch durch einen Brief als ob von uns, als ob der Tag Christi eingetreten wäre!
Interlinear 1979:darum, daß nicht schnell euch erschüttern laßt ihr weg vom Verstand und nicht euch erschrecken laßt, weder durch einen Geist noch durch ein Wort noch durch einen Brief wie durch uns, wie daß bevorstehe der Tag des Herrn.
NeÜ 2024:Lasst euch durch die Behauptung, der Tag des Herrn wäre schon da, nicht so schnell aus der Fassung bringen oder gar in Schrecken versetzen. Glaubt es nicht, auch wenn sich jemand auf eine Geistesoffenbarung, eine angebliche Aussage oder einen Brief von uns beruft.
Jantzen/Jettel (25.11.2022):euch im Denksinn nicht schnell erschüttern zu lassen(a) noch in Unruhe versetzen zu lassen(b), weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als von uns(c), als sei der Tag des Christus(d) da.
-Fussnote(n): (a) o.: ins Wanken bringen zu lassen; o.: aus der Fassung bringen zu lassen (b) o.: erregt zu werden; o.: beunruhigt zu werden (c) d. h.: als käme er von uns (d) Die Mehrheit (etwa 70 %) der überlieferten gr. Hss stimmt mit dem t. r. und der byz. Textform überein (des Christus, tou christou); die Lesart tou küriou (des Herrn) bezeugen einige alte gr. Hss (Sinaiticus, Vaticanus, D* und sechs weitere Majuskeln) und mindestens zehn Minuskeln sowie die altlateinische Üsg., die Vulgata u. die syrische u. koptische Überlieferung.
-Parallelstelle(n): Tag Philipper 1, 6.10; Philipper 2, 16; 1. Korinther 1, 8; 1. Korinther 5, 5; 2. Korinther 1, 14
English Standard Version 2001:not to be quickly shaken in mind or alarmed, either by a spirit or a spoken word, or a letter seeming to be from us, to the effect that the day of the Lord has come.
King James Version 1611:That ye be not soon shaken in mind, or be troubled, neither by spirit, nor by word, nor by letter as from us, as that the day of Christ is at hand.
Robinson-Pierpont 2022:εἰς τὸ μὴ ταχέως σαλευθῆναι ὑμᾶς ἀπὸ τοῦ νοός, μήτε θροεῖσθαι, μήτε διὰ πνεύματος, μήτε διὰ λόγου, μήτε δι᾽ ἐπιστολῆς ὡς δι᾽ ἡμῶν, ὡς ὅτι ἐνέστηκεν ἡ ἡμέρα τοῦ χριστοῦ·
Franz Delitzsch 11th Edition:אֲשֶׁר לֹא־תִטָּרֵף דַּעְתְּכֶם פִּתְאֹם וַאֲשֶׁר לֹא תִּבָּהֵלוּ לֹא בְרוּחַ וְלֹא בְדִבּוּר וְלֹא בְאִגֶּרֶת כְּאִלּוּ שְׁלוּחָה מֵאִתָּנוּ לֵאמֹר הִגִּיעַ יוֹם יְהוָֹה



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Die Absender führen nun den Inhalt der Bitte mit εἰς τὸ („dass ihr“) ein. Wovon die Erschütterung ausgeht, ist mit ἀπὸ τοῦ νοός („vom Verstand/Denken“) beschrieben, d.h. sie haben auf die verschiedenen Medien (Geist, Wort, Brief) im Verstand erschreckt und erschüttert reagiert, unmittelbar nachdem dies an sie herangetragen wurde. Daher bittet Paulus, dass es nicht so sein sollte. Diese Mitteilungen kamen nicht von Paulus, auch wenn dies behauptet wurde („als ob von uns“). Der Inhalt der Behauptung ist: Der bereits genannte Gerichtstag Christi wäre eingetreten und würde die Leser nun treffen. Möglicherweise wurden ihre Verfolgungen als Hinweis darauf interpretiert. Die Meinung, unter göttlichem Gericht zu sein, führte leider zu den Reaktionen bei den Lesern. Sie war aber falsch und dies begründet die Absenderschaft nun.
John MacArthur Studienbibel:2, 2: schnell … erschüttern. Dieser Begriff wurde für ein Erdbeben verwendet (Apostelgeschichte 16, 26) sowie für ein Schiff vor Anker, das bei einem heftigen Sturm von seinem Anlegeplatz weggerissen wird. Zusammen mit dem Begriff »in Schrecken jagen« beschreibt es einen Zustand des Aufruhrs und der Angst, der die Gemeinde erfasst hatte. Die Gläubigen waren in großer Sorge, weil sie erwartet hatten, dass die Entrückung, das Versammeltwerden zum Herrn, vor dem Tag des Herrn stattfindet. Sie hatten erwartet, in die Herrlichkeit und himmlische Ruhe aufgenommen und nicht der Verfolgung und dem Zorn Gottes überlassen zu werden. Paulus muss ihnen offenbar gesagt haben, dass sie den Tag des Herrn nicht miterleben werden (1. Thessalonicher 5, 2-5; vgl. Offenbarung 3, 10), doch sie waren verwirrt durch die Verfolgung, die sie erfuhren, und dachten, der Tag des Herrn sei bereits da. In diesem Irrtum waren sie noch bestärkt worden, als einige ihnen weismachen wollten, der Tag des Herrn sei tatsächlich gekommen. Paulus bezeichnete die Quelle dieser Behauptungen als »Geist«, »Wort« und »Brief«. Ein »Geist« bezieht sich höchstwahrscheinlich auf einen falschen Propheten, der behauptet, eine Offenbarung von Gott zu haben, so z.B. in 1. Johannes 4, 1-3. Ein »Wort« könnte eine Predigt oder einen Vortrag bedeuten und ein »Brief« eine schriftliche Mitteilung. Diese Fehlinformation konnte deshalb so einflussreich und schädigend sein, weil behauptet wurde, sie stamme vom Apostel Paulus (»angeblich von uns«). Wer auch immer es war, der den Thessalonichern weismachen wollte, der Tag des Herrn sei schon da, diese Lügner behaupteten jedenfalls, es sei eine Botschaft von Paulus, der sie gehört, verkündet und geschrieben habe. Damit verliehen sie ihrer Lüge eine angeblich apostolische Autorität und erzeugten Angst und Schrecken. Offenbar hatten sie die Entrückung vor dem Tag des Herrn erwartet. Denn wenn sie davon ausgegangen wären, dass die Entrückung erst nach dem Tag des Herrn geschähe, dann hätten sie sich gefreut, dass Christi Wiederkunft nahe sei. In diesem Brief war apostolische Authentizität wichtig; denn nur sie konnte diesen Irrtum richtig stellen. Deshalb war Paulus darauf bedacht, am Ende des Briefes seine typische Handschrift anzufügen (3, 17; vgl. Galater 6, 11). der Tag des Christus. Die besseren Textquellen schreiben nicht »des Christus«, sondern »des Herrn« (s. Anm. zu 1. Thessalonicher 5, 2 zu einer Diskussion dieses »Tages«). Die Vorstellung, der Tag des Herrn sei bereits gekommen, widersprach dem, was Paulus zuvor über die Entrückung gelehrt hatte. Diesen Irrtum, der die Thessalonicher so sehr in Aufruhr versetzte, korrigierte Paulus in V. 3-12. Dort zeigte er, dass dieser Tag noch nicht gekommen ist und nicht kommen kann, ehe nicht bestimmte Tatsachen geschehen sind, insbesondere der »Mensch der Sünde« die Weltbühne betreten hat (V. 3).


«Grammatische Kürzel» der Elberfelder Studienbibel
aAorist (2)
amAorist Medium (2, 24)
apAorist Passiv (2, 31)
artbestimmter Artikel (3)
bpmbetontes Personalpronomen (4)
bvftbetonte Verneinung im Futur (5)
fFemininum (6)
ftFutur (7)
ftmFutur Medium (7, 24)
ftpFutur Passiv (7, 31)
gnGenitiv (8)
idpIndikativ Präsens (12, 13)
idpfIndikativ Perfekt (12, 32)
idppIndikativ Perfekt Passiv (12, 31, 32)
ippIndikativ Präsens Passiv (12, 13, 31)
ifaInfinitiv Aorist (14, 15)
ifapInfinitiv Aorist Passiv (2, 14, 31)
ifftInfinitiv Futur (7, 14)
ifgnInfinitiv im Genitiv (16)
ifpInfinitiv Präsens (14, 17)
ifpfInfinitiv Perfekt (14, 32)
ifppInfinitiv Präsens Passiv (14, 17, 31)
imaImperativ Aorist (9)
imapImperativ Aorist Passiv (9, 31)
impImperativ Präsens (10)
ipfImperfekt (11)
kaKonjunktiv Aorist (19, 20)
kaakKonjunktiv Aorist Aktiv (19, 20)
kaimKonjunktiv Aorist als Imperativ (21)
kamKonjunktiv Aorist Medium (19, 20, 24)
kapKonjunktiv Aorist Passiv (19, 20, 31)
komKomparativ (18)
kpakKonjunktiv Präsens Aktiv (1, 22)
kpmpKonjunktiv Präsens Medium / Passiv (22, 24, 31)
mMaskulinum (23)
nNeutrum (25)
nomNomen (26)
optOptativ (27)
pfPerfekt (32)
plPlural (33)
ppPräsens Passiv (13, 31)
ppfPartizip Perfekt (28, 32)
ppfpPartizip Perfekt Passiv (28, 31, 32)
pqpfPlusquamperfekt (34)
prdPrädikat (35)
ptaPartizip Aorist (28, 29)
ptapPartizip Aorist Passiv (28, 29, 31)
ptpPartizip Präsens (30)
ptppPartizip Präsens Passiv (28, 30, 31)
sadsubstantiviertes Adjektiv (38)
sgSingular (37)
sifdsubstantivierter Infinitiv mit dia (39)
sifesubstantivierter Infinitiv mit en (41)
sifmsubstantivierter Infinitiv mit meto (42)
sifpsubstantivierter Infinitiv mit pro (43)
sifpssubstantivierter Infinitiv mit pros (44)
sifssubstantivierter Infinitiv mit eis (40)
ubunbestimmt (45)

Bibeltext der Schlachter 2000 Copyright © Genfer Bibelgesellschaft
Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.
Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung - Neues Testament und Psalmen
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