Luther 1984: | DER Älteste an Gajus, den Lieben, -a-den ich lieb habe in der Wahrheit. -a) 2. Johannes 1. |
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989): | ICH, der Alte-1-, sende meinen Gruß dem geliebten Gajus, den ich aufrichtig lieb habe. -1) o: Älteste. |
Revidierte Elberfelder 1985/1986: | DER Älteste-a- dem geliebten Gajus, den ich liebe in (der) Wahrheit. -a) 2. Johannes 1. |
Schlachter 1952: | DER Älteste an Gajus, den geliebten, welchen ich in Wahrheit liebe. |
Schlachter 1998: | Der Älteste an den geliebten Gajus, den ich in Wahrheit liebe. |
Schlachter 2000 (05.2003): | Der Älteste an den geliebten Gajus, den ich in Wahrheit liebe. |
Zürcher 1931: | DER Älteste an den geliebten Gajus, den ich in der Wahrheit liebhabe. -2. Johannes 1; Apostelgeschichte 20, 4; Römer 16, 23. |
Luther 1912: | Der Älteste: Gajus, dem Lieben, a) den ich liebhabe in der Wahrheit. - a) 2. Johannes 1. |
Luther 1912 (Hexapla 1989): | DER Älteste: Gajus, dem Lieben, -a-den ich liebhabe in der Wahrheit. -a) 2. Johannes 1. |
Luther 1545 (Original): | Der Eltester: Gaio dem lieben, den ich lieb habe in der warheit. |
Luther 1545 (hochdeutsch): | Der Älteste: Gajus, dem Lieben, den ich liebhabe in der Wahrheit. |
Neue Genfer Übersetzung 2011: | Der Älteste [Kommentar: Siehe die Anmerkung zu 2. Johannes 1.] an seinen lieben Freund Gaius. Mein Freund, 'ich schreibe dir, weil' ich dich aufrichtig liebe. |
Albrecht 1912/1988: | DER Älteste entbietet seinen Gruß dem lieben Gajus, den ich aufrichtig liebe. |
Meister: | DER Älteste dem geliebten Gajus, welchen ich liebe in Wahrheit. -2. Johannes 1. |
Menge 1949 (Hexapla 1997): | ICH, der Alte-1-, sende meinen Gruß dem geliebten Gajus, den ich aufrichtig lieb habe. -1) o: Älteste. |
Nicht revidierte Elberfelder 1905: | Der Älteste dem geliebten Gajus, den ich liebe in (der) Wahrheit. |
Revidierte Elberfelder 1985-1991: | DER Älteste-a- dem geliebten Gajus, den ich liebe in (der) Wahrheit. -a) 2. Johannes 1. |
Robinson-Pierpont (01.12.2022): | Der Ältere dem geliebten Gajus, den ich liebe in Wahrheit. |
Interlinear 1979: | Der Älteste an Gaius, den geliebten, den ich liebe in Wahrheit. |
NeÜ 2024: | Die Praxis der Wahrheit: Zur Wahrheit gehören Ermutigung, Tadel und Lob.: Ermutigung für Gajus: (Der dritte Johannesbrief ist an einen Mann namens Gajus gerichtet, der sich um durchreisende Missionare kümmerte. Es ist ein sehr persönliches Schreiben, setzt sich aber zugleich mit einem innergemeindlichen Problem auseinander.) Es schreibt der Älteste. An seinen lieben Freund Gajus, dem ich durch die Wahrheit verbunden bin. |
Jantzen/Jettel (25.11.2022): | 1 Der Ältere(a) - Gaius, dem Geliebten, den ich in [der] Wahrheit liebe. -Fussnote(n): (a) viell.: Der Älteste |
English Standard Version 2001: | The elder to the beloved Gaius, whom I love in truth. |
King James Version 1611: | The elder unto the wellbeloved Gaius, whom I love in the truth. |
Robinson-Pierpont 2022: | Ὁ πρεσβύτερος Γαΐῳ τῷ ἀγαπητῷ, ὃν ἐγὼ ἀγαπῶ ἐν ἀληθείᾳ. |
Franz Delitzsch 11th Edition: | הַזָּקֵן אֶל־גָּיוֹס יְדִידִי אֲשֶׁר אֲנִי אֹהֵב אֹתוֹ בֶּאֱמֶת |
Kommentar: | |
Peter Streitenberger 2022: | Die Einleitung bzw. der Briefkopf umfasst die Verse 1-4, wobei Vers 1 Absender und Empfänger, die Verse 2-3 den Segenswunsch nennen. Vers 4 schließt den ersten Teil ab. Der dritte Johannesbrief gestaltet sich der Form nach also als typisch privates Schreiben. Diese beginnen, indem sich, wie man es aus den anderen Schreiben des Neuen Testaments und der damaligen Zeit insgesamt kennt, der Absender zuerst nennt. Der Apostel Johannes bezeichnet sich dabei (ebenso wie er dies in seinem zweiten Brief tat) als πρεσβύτερος (der Ältere) und gebraucht damit den Komparativ von πρέσβυς (alt, alter Mann), d.h. jemand, der ein höheres Alter als andere hat. Das Wort πρεσβύτερος ist die Standardübersetzung in der Septuaginta für die letzte Etappe des Lebens, etwa „Greis“, „Alter“, „der ältere Mensch“ (זָקֵן). Vgl. Genesis 19.4 „vom Jüngling bis zum Greis“. Johannes ist also am Ende seines Lebens, als er diesen Brief schreibt. Ein Komparativ setzt zwei Vergleichselemente voraus, eines ist älter, eines jünger. Der Superlativ (der Älteste) würde hingegen πρεσβύτατος lauten. Letzteres findet man in 4Makkabäer 9.11: ὅθεν τὸν πρεσβύτατον αὐτῶν κελευσθέντες παρῆγον οἱ ὑπασπισταὶ καὶ διαρρήξαντες τὸν χιτῶνα διέδησαν τὰς χεῖρας αὐτοῦ καὶ τοὺς βραχίονας ἱμᾶσιν ἑκατέρωθεν. Darauf schleppten auf seinen Befehl hin die Wachen den Ältesten von ihnen herbei und banden, nachdem sie ihm das Gewand heruntergerissen hatten, seine Hände und Arme auf beiden Seiten mit Lederriemen fest. Der Superlativ gibt also im Gegensatz dazu an, welches Element bzw. welche Person in einer Gruppe am ältesten ist und es keinen gibt, der älter als dieser wäre. Das zeigt auch ein Beispiel bei Thucydides, der besagt, dass normalerweise der Älteste zuerst heiratet, das betont er, um zu zeigen, dass ein gewisser Hippias der Älteste der Söhne war und somit herrschte, dies wüsste er, da er allein Kinder hatte und das hat der älteste Nachkomme eher als die jüngeren: ὅτι δὲ πρεσβύτατος ὢν Ἱππίας ἦρξεν, εἰδὼς [...] εἰκὸς γὰρ ἦν τὸν πρεσβύτατον πρῶτον γῆμαι. Dass nun Hippias, da er der Älteste war, regierte, weiß ich. [...] Denn es war normal, dass der Älteste zuerst heiratet. Was das von Johannes hingegen hier gebrauchte Wort πρεσβύτερος (der Ältere) bedeutet, kann man bei Herodot, Historiae 3.53 illustriert sehen. Dort wird von einem Tyrannen Periander berichtet, der zwei Söhne hatte und den jüngeren Sohn zur Herrschaft berufen will, da der ältere nicht geeignet ist: ἐπεὶ δὲ τοῦ χρόνου προβαίνοντος ὁ τε Περίανδρος παρηβήκεε καὶ συνεγινώσκετο ἑωυτῷ οὐκέτι εἶναι δυνατὸς τὰ πρήγματα ἐπορᾶν τε καὶ διέπειν, πέμψας ἐς τὴν Κέρκυραν ἀπεκάλεε τὸν Λυκόφρονα ἐπὶ τὴν τυραννίδα· ἐν γὰρ δὴ τῷ πρεσβυτέρῳ τῶν παίδων <...> οὐκ ἐνώρα, ἀλλά οἱ κατεφαίνετο εἶναι νωθέστερος. Da nun die Zeit vorangeschritten war, kam Periander in das Greisenalter und sah ein, dass er nicht mehr in der Lage ist, die Geschäfte zu führen und auch zu besorgen. Nachdem er nach Kerkyra sandte, ließ er Lykophoron zur Herrschaft berufen, denn den älteren der Kinder sah er dazu nicht vor, sondern dieser erschien ihm zu dumm. Wie man hieran leicht erkennen kann, hatte der Herrscher zwei Söhne, den älteren der beiden wollte er nicht als seinen Nachfolger, da er zu unfähig war, daher nahm er den jüngeren. Dabei wird der Vergleich deutlich. Natürlich ist auch die Person, die älter als alle anderen ist, der Älteste. Dies auszudrücken, geschieht jedoch mittels des Wortes πρεσβύτατος (der Älteste). Wie in Briefen üblich, gebraucht Johannes einen Nominalsatz (ohne Prädikat) und lässt aus den formalen Gründen eines Briefkopfes ein Verb wie schreiben aus und nennt sogleich den Adressaten Gajus im Dativ. Im Neuen Testament werden einige Personen mit Namen Gajus genannt. Eine Parallele könnte zu Römer 16.23 bestehen, als Paulus Grüße an die Christen in Rom von seinem Gastgeber Gajus ausrichten lässt: „Ἀσπάζεται ὑμᾶς Γάϊος ὁ ξένος μου καὶ τῆς ἐκκλησίας ὅλης“. „Es grüßt euch Gajus, mein Gastgeber und der der ganzen Versammlung“. Auch Johannes benutzt ξένος in Bezug auf Gajus, da er fremde Brüder aufnimmt und dazu weiter ermuntert wird. Wenn beide Personen identisch sind, hatte Gajus bereits den Apostel Paulus bei sich aufgenommen, sogar die gesamte Versammlung. Die Angabe ἐν ἀληθείᾳ (in Wahrheit) kann neben der Deutung, dass die Liebe und die Wahrheit hier zusammengehören, auch bedeuten wirklich, tatsächlich. Vgl. dazu Aesop, der in den Fabulae 293.1.9, die er aus Richter 9 übernommen hat, schreibt: „εἰ ἐν ἀληθείᾳ ὑμεῖς χρίετέ με εἰς βασιλέα ἐφ’ ὑμῶν, δεῦτε, ὑπόστητε ἐν τῇ σκέπῃ μου. Wenn ihr mich wirklich zum König über euch salbt: Auf! Dann kommt unter meinen Schutz. Damit besagt der Autor nachdrücklich, dass die Salbung bewusst und gewollt und beabsichtigt, nicht nur dahingesagt ist. Ebenso kann man ἐν ἀληθείᾳ bei Johannes verstehen. Tobit 14.7 besagt: καὶ χαρήσονται πάντες οἱ ἀγαπῶντες κύριον τὸν θεὸν ἐν ἀληθείᾳ καὶ δικαιοσύνῃ ποιοῦντες ἔλεος τοῖς ἀδελφοῖς ἡμῶν. Und es werden sich freuen alle, die Gott, den Herrn, in Wahrheit und Gerechtigkeit lieben (und) unseren Brüdern Barmherzigkeit tun. Damit kommt ebenfalls zum Ausdruck, dass Liebe tatsächlich vorhanden ist, nicht einfach nur behauptet oder gesagt, d.h. nicht echt vorhanden ist. Damit betont ein anderer Autor auch die Wichtigkeit einer Aussage und es ist wohl auch Johannes wichtig, dies Gajus gegenüber zum Ausdruck zu bringen: Testamenta XII Patriarcharum, 7.2, 1: Καὶ νῦν, τέκνα μου, ἐγὼ ἀποθνῄσκω, καὶ ἐν ἀληθείᾳ λέγω ὑμῖν ὅτι ἐὰν μὴ διαφυλάξητε ἑαυτοὺς ἀπὸ τοῦ πνεύματος τοῦ ψεύδους καὶ τοῦ θυμοῦ καὶ ἀγαπήσητε τὴν ἀλήθειαν καὶ τὴν μακροθυμίαν, ἀπολεῖσθε. Und nun, meine Kinder, sterbe ich, und in Wahrheit sage ich euch, dass, wenn ihr nicht vor dem Geist der Lüge hütet und vor dem Zorn und die Wahrheit und die Großherzigkeit nicht liebt, ihr verloren gehen werdet . Wie Johannes sagt der Autor somit, dass es in Wahrheit so ist, dass die Liebe vorhanden ist, womit die Echtheit betont wird. Somit empfindet Johannes aufrichtige Liebe auf der Grundlage des gemeinsam als wahr erkannten Wort Gottes. Die doppelte Nennung zweier Wörter mit identischem Stamm wie ἀγαπητῷ („geliebt“) und ἀγαπῶ („ich liebe“) kann man als Figura Etymologica beschreiben, womit der Aspekt der Liebe besonders betont und verstärkt wird, wobei das erste Vorkommen auch allgemein sein kann, d.h. nicht allein auf Johannes bezogen, sondern betont, dass Gajus geliebt wird, dann aber insbesondere von Johannes, der ihn aufgrund des gemeinsamen Glaubens an die Wahrheit, liebt. Vgl. beide Vorkommen in Genesis 22.2 „Λαβὲ τὸν υἱόν σου τὸν ἀγαπητόν, ὃν ἠγάπησας, τὸν Ισαακ“. „Nimm deinen geliebten Sohn, den du liebgewonnen hast, den Isaak“. Die expliziter Nennung von ἐγὼ („ich“) erscheint erklärungsbedürftig: Möglicherweise betont Johannes, dass er als älterer Bruder und Apostel ihn liebt, da andere in der Versammlung, namentlich Diotrephes aufgrund ihrer egozentrischen Haltung, in der man sich selbst in den Mittelpunkt stellt und andere degradiert, ihn liebt, da er aufgrund des Festhaltens an der Wahrheit, die nicht mehr uneingeschränkt vorhanden ist, nicht von allen mehr in dem Maß geliebt wird, wie es sein müsste, zumindest nicht von Diotrephes. Da der zweite und dritte Johannesbrief praktische Umsetzungen des ersten sind, setzt Johannes das um, was er selbst in 1Johannes 4.7 geschrieben hatte: „Ἀγαπητοί, ἀγαπῶμεν ἀλλήλους“. „Geliebte: Lasst uns einander lieben“. Den Grund nennt Johannes in 1Johannes 4.11: „Ἀγαπητοί, εἰ οὕτως ὁ θεὸς ἠγάπησεν ἡμᾶς, καὶ ἡμεῖς ὀφείλομεν ἀλλήλους ἀγαπᾶν“. „Geliebte: Wenn Gott uns so geliebt hat, sind auch wir schuldig, einander zu lieben“. Der gemeinsame Glaube führt zur gegenseitigen Liebe, da Gott uns zuerst geliebt und seinen Sohn für uns an das Kreuz gegeben hat. Zusammenfassend kann man also im ersten Vers (Nominalsatz, d.h. ein Prädikat wie „schreiben“, „grüßen“ etc. ist zu substituieren bzw. anzunehmen), den Briefkopf sehen, wobei sich Johannes im Charakter eines älteren Bruders vorstellt, der einem anderen Bruder, der von anderen und auch Johannes geliebt ist und das aufgrund des gemeinsamen Glaubens an die Wahrheit, einen Brief sendet. |
John MacArthur Studienbibel: | 1: Der Älteste. Johannes benutzt den gleichen Ausdruck für sich selbst wie in 2. Johannes 1. Er bezieht sich wahrscheinlich auf sein Alter, seinen Status als apostolischer Augenzeuge des Lebens Jesu und auf seine offizielle Autoritätsstellung in der Gemeinde. den geliebten. Der Begriff »Geliebte« wird im NT nur für Christen gebraucht (Kolosser 3, 12; Phim 1, 2; 2. Petrus 3, 14; 1. Johannes 4, 1). Gajus. Außer der Anrede am Anfang des Briefes ist von Gajus nichts bekannt. Der Name war einer von 18 geläufigen Namen, von denen römische Eltern für gewöhnlich einen für ihre Söhne aussuchten, was eine genaue Identifizierung erschwert. Bei Johannes, seinen Mitgläubigen und sogar bei Fremden, denen Gajus Gastfreundschaft gewährte, genoss er aufgrund seines christlichen Lebens und Verhaltens ein hohes Ansehen (V. 1-6). Johannes gibt seine eigene Wertschätzung für Gajus zu erkennen, indem er ihn in seinem Brief vier Mal »Geliebten« nennt (V. 1.2.5.11). Wahrscheinlich gehörte er zu einer Gemeinde in Kleinasien, die Johannes unter seiner Obhut hatte. Der Apostel plante, ihn irgendwann in nächster Zukunft zu besuchen (V. 13). den ich in Wahrheit liebe. Da Christen die Erkenntnis der Wahrheit miteinander teilen, besitzen sie auch die gleiche Quelle der Liebe (2. Johannes 1). Während manche meinten, dass der Ausdruck lediglich »wahrhaftig« oder »wirklich« bedeutet (Markus 12, 32; Johannes 1, 47), unterstellt Johannes’ Gebrauch dieses Ausdrucks an anderer Stelle in seinen Briefen, wo Wahrheit eine solch wichtige Bedeutung einnimmt, dass der Älteste die Art von Liebe meinte, die mit den fundamentalen Wahrheiten des Glaubens übereinstimmt (vgl. V. 4; 1. Johannes 2, 21; 3, 19). 2 ich wünsche. Das gr. Original lässt erkennen, dass hier ein »betendes Wünschen« gemeint ist, obgleich man sagen muss, dass in den meisten deutschen Bibelübersetzungen hier nur das Wort »wünschen« zu finden ist (A.d.Ü.). Johannes’ Gebet für Gajus ist bedeutsam. Gajus’ geistlicher Zustand war so ausgezeichnet, dass Johannes betete, dass seine physische Gesundheit seiner geistlichen Energie entsprechen würde. Nach der Gesundheit des anderen zu fragen, war ein üblicher Brauch in den Briefen des Altertums, aber Johannes adaptierte diese Konvention in einmaliger Weise, um Gajus’ kraftvollen geistlichen Zustand hervorzuheben. 3 als Brüder kamen und … Zeugnis ablegten. Diese Aussage lässt darauf schließen, dass Christen Gajus’ beispielhaften Gehorsam gegenüber den Glaubensgrundlagen lobten. Sein geistlicher Ruf war weithin bekannt. du wandelst in der Wahrheit. Gajus’ Leben entsprach seinen Worten. Er besaß einen vorbildlichen Ruf, das zu praktizieren, was er predigte (2. Johannes 4). Johannes spricht ihm eine der größten Belobigungen des NT aus, da das Lob nicht nur die Tatsache bescheinigt, dass er die Wahrheit kannte, sondern sie auch treu ausübte. Gajus’ Handeln war ein starker Kontrast zu Diotrephes’ schlechtem Ruf (V. 10). 4 Ich habe keine größere Freude. Johannes’ persönliche Zuneigung zu Gajus war besonders auf sein Verhalten zurückzuführen (Lukas 6, 46). meine Kinder. Das gr. Original legt auf das Wort »meine« Nachdruck. Johannes’ Herz freute sich am richtigen Verhalten seiner geistlichen Kinder im Glauben. Jene, die in der Wahrheit (Glauben) leben (Verhalten) besitzen Integrität - zwischen dem Bekenntnis und dem Leben besteht kein Zwiespalt. Er hatte starke väterliche Zuneigungen zu ihnen (vgl. 1. Korinther 4, 14-16; 1. Thessalonicher 2, 11; 3, 1-10). 5 du handelst treu. Echter Glaube bringt immer wahre gute Werke hervor (Jakobus 2, 14-17). an den Brüdern … an den unbekannten. Gajus erwies nicht nur seinen Bekannten sondern auch Unbekannten Gastfreundschaft. Gemeint sind vor allem umherwandernde Evangeliumsprediger, die Gajus auf ihren Reisen unterstützte. 6 die von deiner Liebe Zeugnis abgelegt haben vor der Gemeinde. Gajus’ Ruf der Gastfreundschaft und Güte (und auch des Gehorsams - V. 3) war auch in den Gemeinden der Umgegend wohl bekannt. Du wirst wohl tun. Johannes ermutigt Gajus, weiterhin gastfreundlich zu sein, besonders wegen Diotrephes’ Vorgehen, der sich gegen ihn stellte (V. 10). wie es Gottes würdig ist. Vgl. Kolosser 1, 10; 1. Thessalonicher 2, 12 Dies besagt, Menschen so zu behandeln, wie Gott sie behandeln würde (s. Matthäus 10, 40). Es ist die maßgebliche Art und Weise, in der Gastfreundschaft ausgeübt werden sollte (Matthäus 25, 40-45). 7.8 Johannes nennt mehrere Gründe dafür, dass Gastfreundschaft in der Weise ausgeübt werden sollte, »wie es Gottes würdig ist«. Erstens, man muss denen Gastfreundschaft erweisen, die reine Motive haben. Diese umherreisenden Missionare zogen »um seines Namens willen« aus (V. 7; vgl. Römer 1, 5). Sie tun ihren Dienst zur Ehre Gottes, nicht zu ihrer eigenen. Zweitens, man muss denen Gastfreundschaft zeigen, die ihren Dienst nicht wegen des Geldes tun. Da die Missionare nichts »von den Heiden« nahmen (V. 7), bildete die Gemeinde ihre einzige Unterstützung. Sie waren frei von Habgier (2. Korinther 2, 17; 1. Timotheus 5, 17, 18). Drittens, jene, die Gastfreundschaft ausüben, haben Anteil an den Diensten ihrer Gäste (V. 8). 2. Johannes 10 und 3. Johannes 8 schildern die gleiche Situation nur mit anderen Vorzeichen; in 3. Johannes 8 wird gastfreundliches Verhalten gegenüber richtigen Lehrern befürwortet, wie umgekehrt in 2. Johannes 10 vor der Gastfreundschaft gegenüber falschen Lehrern gewarnt wird. Wer Gastlichkeit erweist, nimmt an den Taten des Gastes teil (zum Guten oder Schlechten). 9 Ich habe der Gemeinde. Johannes hatte offenbar schon einen Brief an die Gemeinde geschrieben, vielleicht mit dem Thema Gastfreundschaft, der den Adressaten allerdings nie erreichte. Vielleicht hatte Diotrephes ihn der Gemeinde nie vorgelesen, da er Johannes’ Autorität nicht akzeptierte (vgl. V. 9.10). Diotrephes, der bei ihnen der Erste sein möchte. Im zweiten Teil seines Briefes verurteilte Johannes das Verletzen der Gastfreundschaft gegenüber treuen Dienern des Wortes. Der Ausdruck »der erste sein zu wollen« vermittelt den Gedanken eines egoistischen, selbstsüchtigen Menschen. Es erinnert an einen selbstdarstellerischen Demagogen, der keinem dient, aber von allen verlangt, ihm zu dienen. Diotrephes’ Handeln steht im direkten Widerspruch zu den Lehren Jesu und des NT über das Dienen in der Gemeinde (vgl. Matthäus 20, 2028; Philemon 2, 5-11; 1. Timotheus 3, 3; 1. Petrus 5, 3). nimmt uns nicht an. Diotrephes veranschaulichte das Gegenteil von Güte und Gastfreundschaft gegenüber Dienern Gottes. Er bestritt sogar Johannes’ apostolische Autorität über die örtliche Gemeinde und lehnte somit die Offenbarung Gottes ab, die Johannes in Vollmacht überbrachte. Sein Stolz war bestrebt, die Herrschaft Christi durch Johannes in der Gemeinde zu verdrängen. Diotrephes’ Charakter war das genaue Gegenteil des sanften und liebevollen Gajus, der Gastfreundschaft bereitwillig gezeigt hatte. 10 Darum will ich ihm, wenn ich komme, seine Werke vorhalten. Johannes’ apostolische Autorität bedeutete, dass Diotrephes |